Mülltrennung in der Apotheke

Dass Nachhaltiges Handeln in der Apotheke mehr bedeutet, als nur Bioprodukte anzubieten, habe ich in meinem letzten Blogartikel beschrieben. Da ging es um die Auswahlkriterien für unsere neuen Tragetaschen in der Apotheke an der Wien.

Fragen zur Mülltrennung in der Apotheke

Wieviel Müll produzieren wir im Durchschnitt?

Wie können wir diesen Abfall nachhaltig und praktisch trennen?

Welcher Teil des Mülls kommt von Außen, wie beispielsweise von Lieferanten oder Kundinnen?

Und am wichtigsten: Wie können wir Abfall vermeiden?

Zuerst fand ein Workshop zu diesem Thema mit dem Apothekenteam statt. Auch für meinen Privatbereich konnte ich mir da schon viel mitnehmen. So weiß ich jetzt, dass Mandarinen- und Avocadoschalen nicht in den Biomüll gehören. Auch marinierte Salatreste und rohe Eierschalen (hierzu gibt es aber verschiedene Meinungen) sollten in den Restmüll gelangen. Interessant war für mich auch, wie in Wien der Abfall verwertet wird. Einerseits wird die durch die Verbrennung  freigesetzte Energie in den Fernwärmeanlagen umgewandelt und andererseits aus den entstehenden Schlacken Metalle isoliert und in Zukunft auch Phosphor, welches für die Düngung der Felder wieder verwendet werden kann.

Welche Mengen Verpackungsmüll entstehen in der Apotheke?

In der Apotheke ist das Thema Mülltrennung schon etwas komplex. Es fällt täglich zwar nur wenig Haushaltsmüll an, jedoch viel Verpackungsmaterialien, Altpapier und Restmedikamente.

Bis zu Weihnachten trennen wir den selbstproduzierten vom eingebrachten Abfall. Jeder Müllsack wird nach seiner Herkunft gekennzeichnet, abgewogen und in eine Exceldatei eingetragen. Am Ende wissen wir, woher der Müll kommt und durch welche Maßnahmen wir ihn reduzieren könnten.

Im Monat werden in die Apotheke an der Wien etwa 15.000 Packungen Medikamente geliefert. Ein Durchschnittgewicht von ungefähr 80g pro Packung würde dann ein Abfallvolumen von 1.200 Kilogramm ergeben, also pro Tag 40 Kilogramm Verpackungsmüll. Das haut mich glatt um!

Natürlich sind die meisten der verschriebenen Medikamente notwenig, aber gibt es da keine Lösung, um Verpackungsmaterialien einzusparen? Dauermedikationen könnten eventuell in größeren Gebinde verpackt und abgegeben werden oder die Apothekerinnen geben genau die Mengen aus, die von den Patientinnen benötigt werden. Sind die Aluminiumfolien der Blister- oder Sichtpackungen aus recyceltem Aluminium?

Man sollte jedenfalls genauer hinschauen, wieviel Müll entsteht.

An dieser Stelle eine sehr große Bitte von meinem Team und mir:

Bitte trenne deine Altmedikamente bevor du sie in die Apotheke bringst auf. Das Meiste kannst du direkt in deinem Hausmüll entsorgen!

Tipps zum Entsorgen:

Arzneimittel bitte auspacken: Karton, Beipackzettel oder Gläser sind Wertstoffe, die zum Altpapier beziehungsweise zum Altglas gehören. Tabletten können in den Blistern bleiben.

Spritzen und Nadeln nur in stichfesten, fest verschlossenen Behältern (beispielsweise Kunststoffbehälter von Reinigungsmitteln) abgeben.

Sonstige Problemstoffe (Chemikalien, Reinigungsmittel, Batterien, Fieberthermometer, Amalgam-Plomben) nicht mit Arzneimitteln mischen, sondern unbedingt separat bei den Problemstoffsammelstellen abgeben.

Verbandstoffe, Binden, Windeln et cetera sind keine Arzneimittel. Diese können direkt über den Hausmüll entsorgt werden.

Altmedikamente gehören nicht in die Toilette beziehungsweise den Abfluss. Chemische Substanzen, die nicht abgebaut werden, belasten Gewässer und das Grundwasser.

Altmedikamente sollen nicht vor die Problemstoffsammelstelle oder Apotheke abgelegt werden. Das könnte zur Gefährdung von Kindern oder Tieren führen. Die unkontrollierte Ablagerung ist illegal und strafbar.

Mehr dazu findest du unter diesem Link:

Altmedikamente richtig entsorgen!

Wenn du noch Fragen zur Trennung deiner Altmedikamente hast, melde dich doch bei uns oder komme in der Apotheke an der Wien vorbei.

Wir beraten dich gerne!

Ich freue mich jedenfalls schon auf weitere nachhaltige Schritte mit meinem Team und danke dir für dein Interesse und Unterstützung für unser großes Projekt zur klimaneutralen Apotheke!