Wie wichtig ist ein gesunder Schlaf?

Die Frage stellen sich viele Menschen, die während der Nacht aufwachen und nicht mehr einschlafen können. Die Gedanken beginnen zu kreisen und die Frage, ob man am nächsten Tag auch fit genug sein wird, wird zur Belastung.

Ich bin der Frage nachgegangen, wieviel Schlaf der Mensch eigentlich braucht und welche Folgen regelmäßiger Schlafentzug mit sich bringen kann.

Eines ist sicher, wir sind die einzigen Lebewesen, die sich freiwillig Schlaf entziehen.
Der Wecker läutet und reißt uns aus einem tiefen Schlaf.
Jedenfalls fühlt es sich oft so an.

Unser Schlaf setzt sich aus mehreren Phasen zusammen, aus tiefen und leichten Schlafphasen und den kurzen Traumphasen.
Die erste Tiefschlafphase tritt etwa 30 Minuten nach dem Einschlafen ein.
Ungefähr nach einer Stunde folgt eine 10 Minuten lange Traumphase, die wieder von einer Tiefschlafphase abgelöst wird und so weiter.
In der 2. Nachthälfte gibt es kaum mehr tiefe Schlafphasen. Daher ist der Erholungswert in den ersten 4 Stunden am größten.
In dieser Zeit wird auch das Schlafhormon Melatonin vermehrt ausgeschüttet.
Es ist auch dafür verantwortlich, dass wir müde werden.
Die Sekretion wird durch Licht gehemmt, daher kann abends das blaue Licht von Smartphones, Tablets und Laptop Bildschirmen den Melatoninhaushalt durcheinander bringen.

In der Tiefschlafphase kann sich unser Körper erholen und das Immunsystem regenerieren. Wer krank ist, braucht bekanntlich auch mehr Schlaf.
Inaktiv sind wir im Schlaf allerdings nicht!
Unser Gehirn läuft auf Hochtouren, es verbraucht im Schlaf mehr Energie als im Wachzustand. Das am Tag gelernte wird gespeichert und verknüpft.
Zu wenig Schlaf kann sich auf unsere Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit auswirken.

Die gute Nachricht ist, dass unser Schlafbedürfnis flexibler ist, als bisher angenommen.
Leonardo da Vinci schlief während seiner Arbeit alle 4 Stunden nur 15 Minuten und das über Monate hindurch. Im Mittelalter war es üblich, in der Nacht aufzustehen und sich dann nach getaner Arbeit wieder hinzulegen.
Auch Spitzensportler, Polizisten im Dauereinsatz, Astronauten, Einhandsegler und andere schwören auf den sogenannten polyphasischen Schlaf.

Die Frage ist, wie lange ist ein polyphasischer Schlafrhythmus wirklich gesund und welche Risiken bringt dauerhafter Schlafentzug?

Wissenschaftler weisen darauf hin, dass bei dauerhaftem Schlafentzug das Krebs- und Diabetesrisiko höher ist. Andere Nebenwirkungen können u.a. Konzentrationsschwäche, langsamere Reaktionszeiten (Achtung beim Autofahren!), Gliederschmerzen, bleierne Müdigkeit, Kopfschmerzen und eine Verminderung der sozialen Fähigkeiten sein.

Wie wissen wir, wie viel Stunden Schlaf wir in der Regel brauchen?

Der erwachsene Mensch braucht ca 7-8 Stunden Schlaf, ein Neugeborenes ca 16 Stunden und im Alter brauchen wir in der Regel nur mehr ca. 6 Stunden. Frauen brauchen etwas mehr Schlaf als Männer. Auch kann die Jahreszeit einen Einfluss auf unseren Schlafrhythmus haben, so schlafen wir im Winter länger als im Sommer.
Am besten ist es, sich selbst zu beobachten. Wenn wir uns nach dem Aufstehen müde fühlen, kann das ein Hinweis dafür sein, dass wir zu wenig erholsamen Schlaf hatten.

Eine entspannende Abendroutine ist das A und O für einen guten Schlaf und ein erholtes Erwachen. Hier noch 5 Tipps von mir, wie ein Wohlfühlritual aussehen kann.

1. Das Abendessen sollte mindestens 2 Stunden vor dem Schlafengehen eingenommen werden. Zu fettreiches Essen kann die Verdauung erschweren und einen erholsamen Schlaf verhindern. Nüsse, Eier, Käse und Samen enthalten viel L-Tryptophan, welches als Vorstufe für Serotonin und Melatonin den Schlaf positiv beeinflussen kann.
2. Aufregende Filme oder Dokus sollte man besser meiden, dasselbe gilt auch für aufreibende Gespräche oder Diskussionen.
3. Wir trinken abends gerne Kräutertee. Mittlerweile kommen die großen Kinder auch oft dazu und gesellen sich zu uns. So lassen wir den Tag angenehm ausklingen. Ich trinke sehr gerne Pfefferminztee, weil er mir schmeckt und mir nach dem Abendessen gut tut.
Entspannungsfördernde Kräutertees wie Melisse, Passionsblume, Lavendel, Orange und Baldrian können das Ein- und Durchschlafen fördern.
4. Vor dem Zubettgehen empfehle ich eine warme Lavendeldusche, das entspannt die Muskeln und gibt ein angenehmes wohliges Gefühl.
5. So wie am Morgen meditiere ich jeden Abend etwa 10 Minuten. Diese Zeit brauche ich, um den Tag noch einmal zu reflektieren und mich an die schönen Erfahrungen zu erinnern. So kann ich den Tag positiv verarbeiten und vermeide Gedankenkreisen in der Nacht. Anschließend mache ich meine Yogaübungen für Rücken und Nacken. Das hilft mir für eine schmerzfreie Nacht und ein angenehmes Aufstehen.
Mit einem guten Buch kann man dann in einen angenehmen entspannten Schlaf gleiten.

Das war mein Beitrag zum Thema Schlafen. Ich hoffe, ich konnte dem einen oder anderen ein paar Neuigkeiten erzählen und nützliche Tipps geben.
Gerne stehen mein Team und ich auch in der Apotheke an der Wien beratend zur Seite, falls es mit dem Ein- oder Durchschlafen noch nicht klappen sollte. Um den Organismus auf einen erholsamen Schlaf zu trainieren und in einen guten Schlafrhythmus zu kommen, kann man auch eine Zeit lang pflanzliche Präparate einnehmen. Dazu stehen in unserem Sortiment zahlreiche Präparate nach TEM (traditionelle europäische Medizin) und TCM (traditionelle chinesische Medizin) zur Auswahl.

Ich möchte mich hier über die positiven Feedbacks und Bewertungen herzlich bedanken.
Über eine 5 Sterne Bewertung auf meiner Webseite oder über ein „Daumen hoch“ auf Facebook oder Instagram würde ich mich sehr freuen. Gerne können Sie auch eigene Tipps und Einschlafrituale posten. Jeder muss seinen persönlichen Weg finden! Umso mehr Ideen wir dafür haben, desto schneller finden wir auch diesen Weg!

Vielen lieben Dank!
Guten erholsamen Schlaf wünscht

ihre Apothekerin
Caro Frauendorfer