Fasten für Anfänger nach TCM – meine persönliche Erfahrung

Nachdem mich viele gefragt haben, wie ich meinen ersten Fastenversuch erlebt habe, möchte ich nun auch hier einen kleinen persönlichen Beitrag schreiben:

Gecoacht von meiner Kollegin und TCM Expertin der Apotheke an der Wien Manuela York habe ich mich zum ersten Mal zu einer „Entgiftung“ oder „Darmreinigung“ entschieden.
Da ich selbst ausgebildete Ernährungsberaterin bin, hat mich das Getreidefasten nach TCM angesprochen, weil hier nicht gänzlich auf Kalorien und Nährwerte verzichten werden muss.

Wichtig ist es sich auf die Kur sowohl mental als auch mit leichter Ernährung vorzubereiten.

Vortag:
Reis nach Wahl vorkochen.
Ich entschied mich für Congee.
Das heißt 150g Reis, das ist die Menge für einen Tag mit mindestens 6 facher Menge Wasser ca 2 Stunden kochen lassen. Ohne Salz! Ich wählte für meinen ersten Fastentag Bio-Jasminreis. Man kann die Reissorten aber auch variieren.

Tag 1:
Als leidenschaftliche Kaffeetrinkerin fiel es mir schwer auf den Morgenkaffee zu verzichten und stattdessen den warmen geschmacklosen Reisbrei zu essen. Reichlich Sonnentor Fastentee dazu, gab dann trotzdem ein angenehmes sattes Gefühl.
Zum Glück lenkte mich dann der Apothekenalltag ab. Jedes Mal wenn ich Hunger verspürte, löffelte ich ein bisschen Congee.
Abends konnte ich keinen Reisbrei mehr sehen, kombinierte diesen mit klarer Bio-Gemüsesuppe. Herrlich!
Das Abendessen sollte aber nicht nach 19 Uhr sein, was ich nicht ganz schaffte.

Tag 2:
Nach einem sehr erholsamen Schlaf nahm ich mir für einen Tag Auszeit vom Mutter- und Apothekerin- Dasein. Kein Supermarkt, kein Kochen!
Für diesen Tag hatte ich mir Bio-Basmatireis vorgekocht, allerdings nicht mehr 2 Stunden, sondern nur 40 min, damit er etwas fester war. Congee war für mich keine Alternative mehr.
Einen langen Vormittag alleine in den Bergen brachte pure Energie für Geist und Seele!
Begleitet habe ich den Tag mit 2 Meditationen. (Links dazu setze ich am Ende des Textes.)
Der 2. Fastentag war für mich wirklich eine Bereicherung. Das Gefühl, dass der Körper weg von der täglichen Darmroutine nun den Fokus auf andere Dinge lenken kann, war sehr angenehm. Alles wirkte klarer und intensiver!
Zu meinem Glück war es ein wunderschöner Frühlingstag, was das Fasten ungemein erleichterte.
Mittags und abends aß ich den Basmatireis mit klarer Gemüsesuppe und gekochten Bio-Karotten.
Nachmittags löffelte ich bei Hunger ein wenig ungesüßten Bioapfelmus.
Natürlich den ganzen Tag viel Tee trinken, nicht vergessen!

Tag 3:
Wieder zurück in der Zivilisation fiel es schon etwas schwerer, zum Beispiel beim Einkauf für die Familie im Supermarkt.
Trotzdem bin ich bei meinem Menüplan geblieben.
Abends verfeinerte ich mit gedünsteten Brokkoli und lang gekochtem Dinkel.
Diese Erweiterung riss meinen Darm schon etwas aus seinem Schlaf.
Umso mehr wollte ich es am 4. Tag langsam angehen.

Tag 4-6:
Langsam zurück zur gesunden Normalkost!
Den Morgenkaffee ließ ich an diesen Tagen noch aus.
Ich ergänzte gesunde Fette und ballaststoffreiche Lebensmittel, dann Fisch und später wieder etwas Fleisch.
Fleisch hatte ich vorher auch schon fast aus meinem Speiseplan gestrichen, aber das ist eine andere Geschichte.

Mein Resümee :

Fasten ist eine gute Gelegenheit sich mit Körper und Geist intensiv auseinanderzusetzen.
Ich bin überzeugt, dass es gut für meinen Darm und meine Gesundheit war, denn ich fühlte mich nachher mental stärker und körperlich sehr wohl.
Das nächste Mal möchte ich mir mehr Auszeit gönnen, es zu zweit angehen, mehr meditieren und 4-7 Tage durchhalten.

Bei Fragen wenden Sie sich gerne auch persönlich an Fr. Manuela York entweder in der Apotheke oder in ihrer Praxis.

Über persönliche Erfahrungsberichte würde ich mich sehr freuen!

Ihre Apothekerin
Caroline Frauendorfer

Links zur Meditation:

#077 Podcast: Laura’s Keep Calm Meditation um in Krisen gelassen zu bleiben

#075 Podcast: Meditation für mentale Stärke und erhöhtes Bewusstsein

#052 Podcast: Meditation zu deinem Kraftort