Sicher durch den Alltag – warum eine Medikationsanalyse so wichtig ist

Viele Menschen nehmen täglich mehrere Medikamente ein, sei es dauerhaft oder nur vorübergehend. Doch was viele nicht wissen: Auch gut gemeinte Therapien können in Kombination unerwünschte Wirkungen entfalten. Wechselwirkungen, doppelte Wirkstoffe oder hitzebedingte Nebenwirkungen können die Gesundheit beeinträchtigen und genau hier setzt unsere Medikationsanalyse an.

Ein Blick auf den Alltag: kleine Beispiele mit großer Wirkung

In der Apotheke erleben wir immer wieder Situationen, in denen eine gezielte Analyse viel verändern kann:

Frau M., 74 Jahre,
kam letzten Juli zu uns, weil sie sich ständig müde und benommen fühlte, besonders an heißen Tagen. Ein Blick in ihre Medikamentenliste zeigte: Sie nahm mehrere blutdrucksenkende Mittel ein.

Gerade im Sommer kann das problematisch werden: Durch die Hitze weiten sich die Blutgefäße, der Blutdruck sinkt zusätzlich. Frau M. schwitzte vermehrt, hatte aber kaum Durst und  trank also zu wenig. Dadurch kam es zu einem Verlust an Flüssigkeit und Elektrolyten, was den Kreislauf zusätzlich belastete. Die Folge: Schwindel, Schwäche, fast schon Sturzgefahr.

Nach unserer Medikationsanalyse und einem ausführlichen Gespräch konnten wir gemeinsam mit ihrer Ärztin kleine Anpassungen vornehmen – heute fühlt sie sich wieder sicherer und stabiler im Alltag und ist gut für die heiße Jahreszeit vorbereitet.

Herr B., 58 Jahre,

lebt seit vielen Jahren mit Typ-2-Diabetes. Er nimmt regelmäßig orale Antidiabetika ein und kam zu uns, weil er in letzter Zeit häufiger unter Schwächegefühlen und leichten Unterzuckerungen litt.

Bei der Medikationsanalyse stellte sich heraus, dass er in Eigenregie über mehrere Wochen Ibuprofen gegen Rückenschmerzen eingenommen hatte  ohne zu wissen, dass dies die Wirkung seiner Diabetesmedikamente verstärken kann. Besonders bei Sulfonylharnstoffen wie Glibenclamid oder Glimepirid kann es zu verstärkten Blutzuckersenkungen kommen.

Zudem kann Ibuprofen die Nierenfunktion beeinträchtigen  und dadurch die Ausscheidung von Metformin verzögern, was zu unerwünschten Nebenwirkungen führen kann.

Nach unserem Gespräch hat Herr B. die Schmerzmittel pausiert, wurde ärztlich neu eingestellt und fühlt sich seitdem wieder deutlich stabiler,  auch seine Blutzuckerwerte sind wieder im Lot.

Eine junge Kundin,

Anfang 30, suchte Rat in unserer Apotheke, weil sie sich seit einigen Monaten zunehmend unwohl fühlte: Stimmungsschwankungen, Hautunreinheiten, unregelmäßige Blutungen, obwohl sie seit Jahren zuverlässig die Pille einnahm.

Im Gespräch erwähnte sie beiläufig, dass sie vor einigen Wochen begonnen hatte, Johanniskraut als pflanzliches Mittel gegen ihre gedrückte Stimmung zu nehmen ohne zu wissen, dass dies erhebliche Auswirkungen auf die Wirkung der Pille haben kann.

Johanniskraut: Natürlich, aber nicht harmlos

Johanniskraut (Hypericum perforatum) ist bekannt für seine stimmungsaufhellende Wirkung und wird gern in der Selbstmedikation eingesetzt gerade in belastenden oder wechselhaften Lebensphasen. Doch es enthält Wirkstoffe, die das Cytochrom-P450-Enzymsystem (insbesondere CYP3A4) in der Leber aktivieren.

Die Folge: Viele Medikamente, darunter auch die ethinylestradiolhaltige Antibabypille, werden schneller abgebaut und ihre Konzentration im Blut sinkt, der Empfängnisschutz ist möglicherweise nicht mehr gegeben.

Weitere Probleme durch die Wechselwirkung:

  • Zwischenblutungen, Zyklusverschiebungen

  • Ungeplante Schwangerschaften trotz korrekter Einnahme

  • Wechselwirkungen auch mit Antidepressiva, HIV-Medikamenten, Immunsuppressiva und mehr

Wir konnten die Kundin in Ruhe aufklären und rieten ihr, die Einnahme von Johanniskraut zu pausieren und sich von ihrer Frauenärztin beraten zu lassen. Seitdem hat sich ihr Zyklus wieder normalisiert und sie geht nun deutlich bewusster mit pflanzlichen Präparaten um.

Hitzewelle & Medikamente – unterschätzte Gefahr

Gerade im Sommer kann es bei bestimmten Arzneimitteln zu hitzebedingten Nebenwirkungen kommen. Dazu zählen:

  • Blutdrucksenker: In Kombination mit hohen Temperaturen kann es zu Kreislaufproblemen kommen.

  • Entwässernde Medikamente (Diuretika): Der Flüssigkeitsverlust durch Hitze kann sich zusätzlich verstärken – das Risiko für Dehydrierung steigt.

  • Psychopharmaka & Antihistaminika: Einige beeinflussen die Schweißproduktion. Die natürliche Temperaturregulation des Körpers wird dadurch gestört.

Eine Medikationsanalyse hilft dabei, solche Risiken frühzeitig zu erkennen  und gezielt gegenzusteuern.

Was passiert bei einer Medikationsanalyse?

  • Wir prüfen alle deine Medikamente – verschreibungspflichtige, frei verkäufliche und pflanzliche Mittel.

  • Wir analysieren mögliche Wechselwirkungen, Nebenwirkungen oder Doppelverordnungen.

  • Wir besprechen mit dir deine Einnahmezeiten, eventuelle Beschwerden und machen konkrete Verbesserungsvorschläge.

  • Bei Bedarf kontaktieren wir auch deinen behandelnden Arzt oder deine Ärztin.

Die Analyse ist unkompliziert, persönlich und dauert in der Regel etwa 30–45 Minuten. Du kannst ganz einfach telefonisch einen Termin vereinbaren.

Unser Ziel: Mehr Sicherheit, bessere Wirkung

Ob zur Vorbeugung, zur Optimierung deiner Therapie oder einfach für dein gutes Gefühl – wir sind für dich da. Denn Gesundheit bedeutet nicht nur, die richtigen Medikamente zu nehmen, sondern auch, sie richtig einzusetzen.

Vereinbare gern einen Termin für deine persönliche Medikationsanalyse  für mehr Sicherheit im Alltag und ein gutes Bauchgefühl.

Wir freuen und auf deinen nächsten Besuch

deine Apothekerin Caro Frauendorfer & das Team der Apotheke an der Wien